Hana, dul, sed ... ist mein erster Film, und bevor ich in dieses Projekt geraten bin, hatte ich nicht den geringsten Plan, je einen Film zu machen. Ich wollte nur ein Fußballspiel sehen, aber in Nordkorea ist es undenkbar, Alltagsorte abseits der Inszenierungen der allgegenwärtigen Führerverehrung zu besuchen. Also meinte ich irgendwann leichthin: »... da drüber sollte mal jemand einen Film machen!« Ein knappes halbes Jahr später stand ich selbst als Regisseurin und Produzentin auf dem Set dieses Films.

 

In jedem Department, angefangen von der Kamerafrau, Judith Benedikt, die als erste in das Abenteuer mit einstieg, und unter den abstrusesten Bedingungen immer darauf bedacht und in der Lage war ein cinephiles Bild zu fotografieren, bis zur Cutterin, Michaela Müllner, die von den Massen an Material nicht abgeschreckt war, sondern sich über die spannenden Bilder aus Judiths Kamera gefreut hat, und in der monatelangen Montage der Geschichte, den roten Faden und die gute Laune nie verloren hat. Von meiner Co-Regisseurin, Karin Macher, die sich die schwierige Aufgabe zugemutet hat, mein mangelndes Wissen über Regie-Arbeit auszugleichen und mir das Vertrauen zu geben, dass wir das gemeinsam schaffen werden, bis zur Tonfrau und Toncutterin, Cordula Thym, selbst Dokumentarfilm-Regisseurin, die gemeinsam mit uns die Themen und Szenen des Films bis ins Detail besprochen hat, ihre eigenen Erfahrungen in der Regie-Arbeit, ihre Zweifel und ihre Zuversicht beigesteuert hat. Von der Titeldesignerin, Elisabeth Kopf, die das Gesamtkonzept der Gestaltung der geschriebenen Information entwickelt hat, und dabei jedem Shattern eines koreanischen Buchstabens, jedem Verrinnen eines Pixels auf den Grund gegangen ist, bis zu den koreanischen Mitarbeiterinnen am Film, Ryom Mi Hwa und Jang Hyang Gi von der staatlichen Filmagentur Korfilm, die die Drehlogistik und Übersetzungsarbeit vorort übernommen haben und dabei über Jahre die Großtat vollbracht haben, im Spagat zwischen den Gegebenheiten der stalinistischen Bürokratie und den Bedürfnissen der Filmcrew aus dem kapitalistischen Westen ausgleichend zu vermitteln ... bei allen Beteiligten waren höchste Professionalität, Engagement, Können und Ernsthaftigkeit wie selbstverständlich. Sie haben mich durch dieses Projekt getragen. In Q&A-s habe ich oft Leute verwundert feststellen hören, dass der Film nicht wie ein Erstling aussieht. Das habe ich meinem Team zu verdanken, und diese Erfahrung war für mich noch einmal so schön, wie das Ergebnis, das wir miteinander zustande gebracht haben.

Brigitte Weich, Regie und Produktion