Ri Filme

 

wurde Mitte der 00er Jahre gegründet, um Hana, dul, sed ... zu realisieren. Das gesamte Projekt lebte in einem gender-bewussten Kontext: was seine Entstehungsgeschichte, seinen Inhalt und seine Macherinnen betraf, und so sollte auch sein Produktionsumfeld sein. Das bedeutete unter anderem, dass eine »Frauenfirma« den Film produzieren sollte. Die Ausgangsthese war: wenn die eigene, originäre Erfahrung Einfluss auf die Wahrnehmung von Wirklichkeit hat, und wenn ein Produzent nicht bloßer Abwickler ist, sondern als kreativer Partner am Aussehen des Endproduktes beteiligt ist, dann ist es von Bedeutung, ob ein Mann oder eine Frau einen Film herstellt. Filme produzieren ist aber in der österreichischen Kultur ein Männergeschäft, und so wurde die Gründung der Firma notwenig. Mit enorm großer Unterstützung, positivem Feedback und Motivation von Kollegen und Kolleginnen aus der Branche und mit Hilfestellungen etablierter Produktionsfirmen ist die Übung geglückt.


Heute ist die Kommanditgesellschaft Teil einer Non-Profit-Struktur, die Ressourcen sammelt und zur Verfügung stellt, um Dokumentarfilme über weibliche Lebenswelten aus der Sicht von Frauen zu produzieren. Ri Filme verfügt nicht über hohes materielles Kapital, jedoch in einem hohen Ausmaß über ideelles Kapital: die Entwicklung der Projekte profitiert vom Investment an Know-how, Arbeitskraft, Equipment, Erfahrung und Engagement der beteiligten Frauen, und findet in einem Klima des gemeinsamen Verständnisses über die spezifischen Herausforderungen an weibliches Filmschaffen statt.